05.04.2012 - - … immer nur Grammatik und die üblichen Themen der Lehrbücher, das kann langweilig sein, aber wenn das Thema nicht nur interessant, sondern auch lehrreich erscheint, ist die Anwendung von Deutsch doppelt so praktisch! Das denken die Deutschschüler des Kulturzentrums in Los Cristianos, hauptsächlich Erwachsene aus dem Hotelgewerbe, die für ihre Arbeit Deutschkenntnisse brauchen.
Regelmäßig machen sie zusätzlich zu ihrem Deutschunterricht praktische Anwendungen der Sprache. Wenn es um einen Stammtisch geht, einen Spielabend oder einen Film macht es natürlich viel Spaß, aber wenn ein Besuch in einem Tierheim und eine Führung auf Deutsch auf dem Programm steht, geht es nicht nur um Deutschkenntnisse und ihre Anwendung, sondern auch um ein heikles und kompliziertes Thema wie den Tierschutz, zu dem viele noch keinerlei Bezug haben.
Ihr Interesse zeigt aber, dass es ein Thema ist, worüber sie mehr Information haben möchten, und wenn diese auch noch auf Deutsch kommt, dann ist der Effekt doppelt so groß und sitzt besser! Darum kümmert sich besonders gut die Tierheimleiterin von „Acción del Sol“, Marion González, wenn sie ihnen den Unterschied zwischen Tierschutz und Tierquälerei mit allerlei Beispielen erklärt. Gespannt hören alle zu, wenn die Direktorin über angemessene Tierhaltung oder Massenproduktion erzählt, und viele nehmen sogar mit ihren noch eingeschränkten Deutschkenntnissen lebhaft an den anschließenden Diskussionen teil. Marion übt mit ihnen natürlich nicht nur deutsch, sondern sie gibt ihnen auch die gewünschte Information über Tierschutz. Bei jedem Besuch bereitet sie auch Lehrmaterial vor, das die Schüler dann mitnehmen und zu Hause noch einmal durchlesen können, falls sie etwas bei der Erklärung nicht mitbekommen haben. Marion möchte ja sicher gehen, dass ihre Mitteilung richtig ankommt! Diese Art von Zusammenarbeit zwischen Schülern und Tierheim geht aber noch viel weiter, sie besuchen regelmäßig die Hunde, die sich gerade dort befinden und auf Adoption warten und führen sie spazieren, holen sie nicht nur für kurze Zeit aus den Zwingern, sondern üben mit ihnen auch einige Tricks, auf Deutsch natürlich, die den Tieren allemal zugute kommen, verteilen Streicheleinheiten oder spielen mit ihnen, am Ende sprechen alle nur noch auf Deutsch.
Wenn das nicht ein alternativer Unterricht ist, von dem alle etwas haben! Und besonders stolz darauf ist natürlich die Lehrerin, die einfach nur zuschauen darf, wie Schüler und Tiere diese „Zusammenarbeit“ genießen.
Maria Teresa García Rodríguez
Deutschlehrerin in Arona
Pressebericht:
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