Schülerpraktikum im Tierheim „Acción del Sol“ auf Teneriffa

Ein „Schnupperpraktikum“ im Tierheim„Acción del Sol“ auf Teneriffa
Die Tierschutzorganisation aktion tier –menschen für tiere e.V. bietet für das Schuljahr 2011/2012 erstmalig ein „Schnupper-praktikum“ im Tierheim „Acción del Sol“auf Teneriffa an. Eingeladen dazu sind Schüler und Schülerinnen der 8. oder 9. Klasse, der Haupt- und Realschule. Eine Woche lang dürfen die Jugendlichen in die Berufswelt eines Tierpflegers, Tierarzthelfers oder gar eines Tierarztes schnuppern. Das Tierheim auf Teneriffa dient seit Jahren nicht nur als Unterschlupf und Klinik vieler ausgestoßener Hunde, es ist vor allem eine Begegnungsstätte für Mensch und Tier. Viele spanische Schulen besuchen jedes Jahr das so genannte Zentrum für Tierschutz und Umwelt und werden mit dem Thema Tierschutz besser vertraut gemacht. Die Erfahrung mit den liebebedürftigen Vierbeinern bleibt bei den meisten Besuchern als ein lebendiges Erlebnis lange im Gedächtnis.


Ein Bericht

Das besondere Praktikum

Bericht von: Laura Dal Ponte, Pascal Jaquet, Anna Strümpfel

Wie jedes Jahr absolvieren die neunten Klassen der Realschulen in Bayern ein Betriebspraktikum. Erstmalig eröffnete sich für die Schüler der Johann - Winklhofer Realschule in Landsberg die Möglichkeit eines Auslandspraktikums. Nach dem wir uns das von unserer Lehrerin bereitgestellte Informationsmaterial von aktion tier, menschen für tiere e.V. genau durchgelesen hatten, entschieden wir uns zusammen mit unseren Eltern dieses Angebot wahrzunehmen. Das Zentrum für Tierschutz und Umwelt auf Teneriffa gibt die Möglichkeit in die verschiedensten Berufssparten Einsicht zu bekommen, wie z. B. die eines Tierarztes, Tierarzthelfers, Tierpflegers, Hausmeisters und Tierheimleiters.

Am Flughafen München
Am 21. Mai 2012 ging unsere einwöchige Reise los. Am Flughafen München/Erding nahm uns der deutsche Tierarzt der Tierrettung München in Empfang. Er gab uns Informationen über den Weg zum Tierarztberuf in Deutschland. Über die Länge des Studium, die Voraussetzungen, Arbeitszeiten und Gehalt. Nach einem ca. fünf stündigen Flug landeten wir auf Teneriffa.
Dort begrüßte uns die Tierheimleiterin Marion González mit einem ihrer Hunde. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir das Hundetierheim, das sich in einem Park für erneuerbare Energien befindet. Nach einer Einweisung wurden wir in unseren Zimmern untergebracht.


Von da an bekamen wir einen Einblick in die verschieden Berufe. Wir durften eine Kastration miterleben und die Aufgaben auch mit seinen Risiken kennen lernen. Wir wurden über die notwendigen Qualifikationen sowie über die physischen und psychischen Notwendigkeiten aufgeklärt. Natürlich braucht ein Tierarzt auch eine Tierarzthelferin, deren Aufgaben wir praktisch und theoretisch näher kennen lernten. Viele Leute denken, dass die Arbeit eines Tierpflegers darin besteht mit den Hunden zu kuscheln, doch die Arbeit beruht auf viel körperlichem Einsatz und seelischer Ausgeglichenheit. Wir durften uns selbst davon überzeugen, dass dies der Wahrheit entspricht. Es ist extrem wichtig konsequent und tierlieb zu sein.


Die Ausbildung zum Tierpfleger in Deutschland beträgt drei Jahre. In Spanien ist es nur ein Anlernberuf. Die Bezahlung fällt im Gegensatz zum Engagement geringer aus. Natürlich benötigt ein Tierheim auch eine Person, die sich um die Wartung der Anlage kümmert. Für so eine Tätigkeit bedarf es körperlich fit zu sein um den Anforderungen zu entsprechen. Uns war es nicht bewusst, wie viel Organisation und Arbeit es bedarf ein Tierheim zu leiten. Zu den vielen Aufgaben gehören unter anderem sämtliche administrativen Belange, die Personalbetreuung, Vermittlung der Hunde, Vorbereitung und Durchführung der Transporte, Bestellungen sowie Behördengänge, Eventvorbereitung und Spanischer Tierschutzunterricht.

Das 2006 eröffnete Zentrum für Tierschutz und Umwelt versucht seitdem das Leid der Straßenhunde zu vermindern und durch neue Gesetze und Verhandlungen mit den Behörden einzugrenzen. Leider sind z. Zt. immer noch 180 Hunde im Tierheim untergebracht, die auf einen neuen liebevollen Besitzer warten. Um dies voranzutreiben werden z. B. Werbegänge mit den Hunden an Promenaden veranstaltet. Damit macht man Menschen auf das Tierheim aufmerksam und dient zur kostenlosen Reklame (Adoptionszahlen steigen und neue Mitglieder werden gefunden). Nur so kann sichergestellt werden, dass das Tierheim auch in Zukunft unterhalten werden kann und die Straßenhunde eine zweite Chance bekommen. Unser Aufenthalt endete mit einer Flugpatenschaft, was bedeutete drei Hunde mit nach Deutschland zu nehmen. Diese Tiere werden von Partnern von Aktion Tier weitervermittelt, denn leider können nicht alle Hunde auf Teneriffa ein neues zu Hause finden. Besonders die älteren und behinderten haben auf der Insel nur wenig Chancen.

Für uns war es ein einmaliges Erlebnis die einzelnen Berufe hautnah mitzuerleben und die Situation in anderen Ländern besser einzuschätzen. An dieser Stelle möchten wir den Rat geben, wem diese Chance gegeben wird, sie wahrzunehmen um wertvolle Erfahrungen zu sammeln.


Wochenblatt – Die Zeitung der Kanarischen Insel










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